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„Die Registrierungsaktion brachte bis heute bereits 11 Echtspender!“

Bei bösartigen Blutkrankheiten zählt jede Minute, doch passende Spender sind selten. Als die Zwillinge und Nachwuchsfußballer des Sportvereins Pesterwitz e.V. Kenny und Ricky an Leukodystrophie erkrankten, organisierte der Verein gemeinsam mit der DKMS eine Registrierungsaktion. Diese schlug sachsenweit hohe Wellen: Mehr als 3.700 neue Spender ließen sich am 14. November 2015 auf dem Vereinssportplatz in Freital registrieren. Das wirkliche Ausmaß des Erfolges wird aber erst jetzt sichtbar: Von den Teilnehmern wurden schon elf zu echten Spendern und konnten so Leben retten.

Bei der Diagnose Blutkrebs muss man so schnell wie möglich die Nadel im Heuhaufen finden. Eine Knochenmarkspende verbessert die Heilungschancen bei bösartigen Blutkrankheiten wie Leukämie zwar erheblich, die Chance, einen genetischen Zwilling und damit geeigneten Spender aufzuspüren, ist aber extrem gering. „Der Verein, das Organisationsteam, alle Besucher der Registrierungsaktion und damit Spender haben damals alles Menschenmögliche versucht, um unseren Zwillingen Kenny und Ricky zu helfen“, erinnert sich Thomas Hesse, Nachwuchstrainer und Sprecher des SV Pesterwitz. „Kenny geht es wieder sehr gut. Er ist fit wie ein Turnschuh. Ricky hingegen geht es leider den Umständen entsprechend. Dass aber zusätzlich Spender gefunden wurden, die weiteren Menschen das Leben retten, ist wunderbar“, so Hesse.

Keineswegs selbstverständlich ist dabei die mit elf genetischen Zwillingen sehr hohe Anzahl der Echtspender. Damit eine lebensrettende Knochenmark- oder Stammzellenspende gelingen kann, müssen Gewebemerkmale zu nahezu 100 Prozent übereinstimmen. Aber lediglich ein Drittel der Erkrankten kann die Spende eines Verwandten annehmen. Bei allen anderen liegt die Chance auf einen passenden Spender bei bestenfalls eins zu 20.000. Sie sind auf Fremdspender angewiesen. Aktionen wie jene des SV Pesterwitz sind daher überlebenswichtig. Kein Wunder also, dass Annika Schirmacher von der Spenderneugewinnung der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) angesichts der bereits gefundenen genetischen Doppelgänger sehr dankbar ist: „Es konnten bis heute schon elf Echtspender gewonnen werden. Das ist nur möglich, weil der SV Pesterwitz sowie viele andere Menschen die Initiative ergriffen und diese große Registrierungsaktion gemeinsam mit der DKMS auf die Beine gestellt haben.“

Da mittlerweile jeder elfte Bundesbürger als Stammzellenspender registriert ist, kann heute für neun von zehn der deutschen Patienten ein geeigneter Spender gefunden werden. Schirmacher geht zudem davon aus, „dass in den kommenden Monaten und Jahren weitere Echtspender aus der Registrierungsaktion des SV Pesterwitz folgen werden.“ Denn wer einmal registriert ist, bleibt bis zu seinem 61. Lebensjahr in der Datei erhalten und kommt solange als möglicher Spender infrage. Die Spende verläuft derweil denkbar unproblematisch: Nur noch 20 Prozent der Spender wird Knochenmark entnommen – in allen anderen Fällen reicht eine Blutabnahme.

Uwe Rumberg, Oberbürgermeister der Stadt Freital, blickt abschließend zurück: „Das Engagement des SV Pesterwitz und der mehr als 3.700 Spender aus Freital, Dresden und Sachsen zur Registrierung war wirklich beeindruckend. Ich bin stolz, dass so viele Menschen gekommen sind und dass die Bürger aus Freital und darüber hinaus zusammenstehen. Ich kann nur gratulieren und freue mich, dass der Erfolg der Aktion auch noch zur weiteren vielmaligen Lebensrettung beiträgt.“ Es gibt also Grund zur Hoffnung für die jährlich circa 12.000 neu an Blutkrebs Erkrankten allein in Deutschland. Kenny, Ricky und der gesamte SV Pesterwitz steuerten dazu ihren Teil bei.“

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